Warum schreibe ich Krimis?
Als ich 2017 begonnen habe, Krimis zu schreiben, kam von Fachkollegen wie auch von Freundinnen und Freunden die erstaunte Frage: „Warum das jetzt?“. Ich hätte doch schon viele psychologische Fachbücher und Aufsätze in psychologisch-psychiatrischen Fachzeitschriften publiziert, etliche davon zu den Themen Homosexualität und Transidentität (Transsexualität). Warum nun plötzlich Krimis?
Es gibt vor allem zwei Gründe:
Ein Grund ist, dass ich mich von Jugend an für Krimis interessiert habe und schon seit vielen Jahren überlegt habe, ob ich nicht selbst einmal einen Krimi schreiben sollte.
Der zweite – mir wichtigere – Grund ist der, dass ich denke, ich könnte Themen der LGBT-Community nicht nur über wissenschaftliche Medien, sondern auch auf belletristischem Weg an die Öffentlichkeit bringen. Als ich auf den Himmelstürmer-Verlag gestossen bin, war für mich klar: Dies ist die Möglichkeit, nach der ich lange gesucht habe. In einen Krimi kann ich gut die LGBT-Themen verpacken, über die ich etwas sagen möchte. Dies sind in den beiden ersten, bereits erschienenen, in Basel spielenden Krimis („Der Tod der Medea“ und „Mord unter lauter netten Leuten“) und auch im dritten, der demnächst erscheinen wird („Schwarz ist der Tod“), Homophobie, Regenbogenfamilien, Coming Out und ähnliche Themen, die für unser Leben in der Community wichtig sind.
So gründet der schwule Kommissar Jürgen Schneider zusammen mit seinem Mann eine Regenbogenfamilie mit einem Lesbenpaar. Und bei den Ermittlungen in den Mordfällen sieht sich der Kommissar immer wieder mit Menschen konfrontiert, die homophobe, d. h. feindselige Einstellungen Lesben und Schwulen gegenüber zeigen. Welche destruktive Gewalt in solchen homophoben Einstellungen steckt, lässt sich meiner Meinung nach viel anschaulicher und erlebnisstärker in einem Krimi als in wissenschaftlichen Abhandlungen darstellen.
Ich hoffe, dass mir das geglückt ist und auch in den nächsten Krimis gelingen wird.